Bienen für den Naturschutz halten

Die Zahl der Bienen geht weltweit zurück. Das ist ein Problem, denn die Bienen sind die wichtigsten Bestäuber. Junge Imker wie Claudia Mayr aus Linz wirken den Auswirkungen des Bienensterbens entgegen.

Der Flieder duftet, ringsum ergrünen die Wiesen und die ersten Blüten öffnen sich in Erwartung auf Besuch durch eine Biene. Doch kein Summen ist zu hören. Die Bienen sterben. Und das ist ein Problem für die Natur. Denn sie sind die wichtigsten Bestäuber von Blütenpflanzen in der Natur. Ohne das Insekt könnten sich viele Pflanzen nicht vermehren und keine Früchte bilden. Die Gründe für das Bienensterben sind vielfältig: Einerseits werden Krankheiten und Schädlinge wie die Varroamilbe – einem kleinen Spinnentier, welches die Biene befällt – der Biene immer häufiger zum Verhängnis. Andererseits setzt die moderne Landwirtschaft der Biene häufig zu. Der Einsatz von Insektenbekämpfungsmitteln und der Rückgang der Artenvielfalt reduzieren ihre Zahl.

 

Das Imkersterben

Ein weiteres Problem ist, dass es zu wenig Imker gibt. Während des Zweiten Weltkriegs und der Zeit des Wiederaufbaus geriet das Imkerhandwerk zunehmend in den Hintergrund. Erst 2012 rückte die Biene wieder in den Fokus der Gesellschaft. Grund dafür war die politische Diskussion über die Zulassung der Neonikotinoide – eine Gruppe von Insektenbekämpfungsmitteln, die unter anderem auch der Biene zusetzten. Damals verschrieben sich viele junge Menschen dem Schutz der Biene und erlernten das Imkerhandwerk. So auch Claudia Mayr aus Linz. Sie beimkert seit heuer zwei Bienenvölker in ihrem Garten in Linz. „G“ hat sie besucht und ihr bei der Arbeit zugesehen.

 

Wenn Claudia Mayr spätabends vom Dienst als Krankenschwester nach Hause kommt, beenden auch die Bienen Ihre Arbeit und fliegen zurück in den Stock. (Foto: Alexander Böck)
Die Bienenvölker sind noch jung – daher füttert die Imkerin ihre Bienen mit Zuckerwasser. (Foto: Alexander Böck)
Danach kontrolliert sie die Waben. Doch zuerst werden die Bienen mit Rauch besänftigt. (Foto: Alexander Böck)
Die junge Imkerin nimmt die Waben heraus und kontrolliert die Arbeit ihrer geflügelten Freunde. (Foto: Alexander Böck)
Schutzkleidung benötigt die junge Imkerin keine mehr. Claudia Mayr sagt: „Wer die Biene nicht reizt, wird auch nicht gestochen.“ (Foto: Alexander Böck)
Imker müssen ihre Tätigkeiten am Stock dokumentieren. Das Veterinäramt führt stichprobenartig Kontrollen durch. (Foto: Alexander Böck)
Den ersten Honig wirft das junge Volk erst im folgenden Jahr ab. (Foto: Alexander Böck)
Freund Wolfgang freut sich aber bereits darauf und nascht heute schon gerne Proben, welche die Imkerin vom Imkerkurs mitnimmt. (Foto: Alexander Böck)

Imker gesucht!

Wenn auch Sie einen Beitrag zum Umweltschutz leisten wollen, warum halten Sie nicht auch Bienen? Als Hobby nebenbei. Nahezu überall ist Imkerei möglich – selbst in Städten. Das beweisen die Bienenstöcke auf den Dächern der Pariser Oper, dem Berliner Abgeordnetenhaus und dem Linzer Mariendom. Sehr viele Utensilien sind für die Imkerei nicht notwendig – ein Bienenstock und ein paar Werkzeuge reichen. Nur ganz ohne Know-how geht es nicht. Diverse Plattformen, Imkervereine und private Imker bieten passende Kurse an.

Neben der Honigbiene sind auch andere Insekten wie die Wildbiene und die Schwebefliege auf Blütenpflanzen angewiesen. (Foto: Alexander Böck)

Mehr als nur schöne Blüten

Aber auch wer selbst keine Bienen halten will, kann den Insekten etwas Gutes tun. Die Biene braucht Nahrung und die können Sie ihr bieten. Lassen Sie Ihren Rasen wachsen und mähen Sie ihn nicht ständig. Setzen Sie Gartenkräuter wie Salbei und Lavendel im Garten aus. Diese sind ausgezeichnete Bienenweiden. Geben Sie den Blütenpflanzen auch eine Chance.

 

Autor:
Alexander Böck

 

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